Berlin, 20.03.2024: Das Sovereign-Cloud-Stack-Projekt veröffentlicht das sechste Release.
Im Mittelpunkt von Release 6 steht die SCS Kubernetes Distribution Cluster Stacks, die über den Cluster Stack Operator direkt auf der IaaS Referenzimplementierung ausgerollt werden kann. Zur Referenzimplementierung gehören jetzt auch die Observability Plattform und ein erweitertes Identity und Access Management. Durch die Zusammenarbeit mit ALASCA e.V. wurde im Bereich Standardisierung eine höhere Geschwindigkeit und Reichweite bei der Erarbeitung umfassender offener Standards erzielt, in Einklang mit den Vorgaben der Deutschen Verwaltungscloudstrategie. Insgesamt bietet SCS mit Release 6 eine einfach zu betreibende, souveräne Full-Stack Cloud-Lösung.
SCS stellt alle Cloud-technologischen Grundlagen bereit zur Verwirklichung digitaler Souveränität und zur Umsetzung von Open-Source-Strategien. Viele Nutzer von Cloud-Diensten aus dem öffentlichen, aber auch aus dem privatwirtschaftlichen Bereich und der Wissenschaft, erwarten von „Cloud“ containerbasierte Technologie, die im besten Fall digital-souverän gehostet und betrieben werden kann. Dies ist jetzt noch einfacher zu erreichen: SCS bietet eine digital-souveräne, sichere, vollständige, standardisierte Open-Source-Container-Schicht als Basis für alle containerisierten Anwendungen an.
Mit dem Release 6 wird mit den Cluster Stacks die zweite Version der Kubernetes as a Service Referenzimplementierung von SCS vorgestellt, die durch die Implementierung des Cluster Stack Operators jetzt nahtlos auf der Infrastructure-as-a-Service Referenzimplementierung von SCS ausgerollt werden kann. Die Cluster-Stacks sind vollständig mit Kubernetes Bordmitteln wie Operatoren umgesetzt und lösen damit die alte Implementierung ab, welche die Cluster-API noch mit Hilfe von Skripten integriert und automatisiert hat. Vervollständigt werden die Cluster Stacks mit Identitäts- und Zugriffsmanagement und mit einer Observability Plattform, die dafür sorgen, dass der Stack sicherer und einfacher zu betreiben ist.
Damit bietet SCS eine integrierte Full-Stack-Cloud-Lösung an, die eine skalierbare, sichere Cloud-Infrastruktur und eine Container-Plattform vereint, auf der nach modernsten Anforderungen entwickelt und getestet werden kann. Nach wie vor bietet SCS eine von vielen Beitragenden offen entwickelte und vollständig offene standardbasierte Softwarelösung, die sich von Betreibern und Nutzern beeinflussen und gestalten lässt und ein hohes Maß an Transparenz bietet – die perfekte Grundlage, um auf allen Ebenen digital souveräne Innovation in Deutschland und Europa vorantreiben zu können.
Im Herbst letzten Jahres wurde die Zusammenarbeit des SCS Projektes mit ALASCA e.V. nochmal vertieft. Die Weiterentwicklung von offenen Standards, wie sie bspw. in der Deutschen Verwaltungscloudstrategie gefordert werden, steht in dieser Kooperation im Vordergrund. Mit Release 6 zeigt sich, wie fruchtbar diese Zusammenarbeit schon jetzt ist, Beispiele für SCS Standards sind:
Für die Betreiber von SCS Cloud-Umgebungen ist es von Vorteil, dass sie mit der Umsetzung der Standards und der damit ermöglichten Zertifizierung ein (im besten Sinne) einfaches Gütekriterium haben, welches sich nicht nur auf Interoperabilität und Offenheit bezieht, sondern auch auf Robustheit, Sicherheit und Aktualität. Damit vergewissern sie nicht nur ihre Kundschaft, sondern genau so auch sich selbst der Qualität ihres Angebots. Für die Nutzer ist natürlich vor allem die Interoperabilität interessant: Sie können ihre Workloads auf die Clouds mehrerer Betreiber ausrollen ohne größere Überraschungen, was ihnen eine hohe Flexibiliät ermöglicht und in manchen Fällen vielleicht überhaupt erst eine Alternative zu den großen Hyperscalern (AWS, Google, Azure) eröffnet.
Insgesamt wird mit Release 6 deutlich, dass SCS Cloud-Infrastruktur effizient zu betreiben ist: Dies war und ist eines der zentralen Wertversprechen des SCS-Projekts, neben der Kontrolle und einfachen Bereitstellung für Endnutzer. Konsequent wurden die Betriebswerkzeuge ausgebaut um alltägliche Arbeitsschritte für das Betriebspersonal zu vereinfachen. Die kontinuierliche Standardisierung weiterer Aspekte und insbesondere auch die Umsetzung der Standards durch Anbieter, die nicht die IaaS-Referenzimplementierung nutzen, unterstreichen die Relevanz der Standardisierungsarbeit. Mit den jüngsten Entwicklungen und der Veröffentlichung von Cluster-Stacks für OpenStack sind Bereitstellungsumgebungen von Kubernetes-Clustern einfacher und effizienter zu handhaben.
In der Referenzumgebung steht jetzt auch auf der Infrastrukturebene eine standardisierte Kubernetes Umgebung bereit, in die Betreiber eigene Werkzeuge (z.B. zur Abrechnung oder zum Kapzitätsmanagement) einklinken können; mit dem Identitäts- und Zugriffsmanagement (IAM) aus der SCS Referenzimplementierung macht auch ein mitgelieferter Dienst von dieser Integrationsmöglichkeit Gebrauch. Auch die Erweiterung der SCS Dokumentation zahlt direkt in den effizienten Betrieb von SCS-Cloud-Umgebungen ein, Beispiele, Anleitungen und Links zu den Repositories machen den Aufbau von SCS übersichtlich, verständlich und effizient.
SCS wird seit Juli 2021 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und ist bei der Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e.V. beheimatet. Ein wachsendes, internationales Ökosystem von inzwischen über 25 Unternehmen trägt mit über 50 Software-Entwickler:innen zum Erfolg des Sovereign Cloud Stack bei, in Zusammenarbeit mit Tausenden Entwickler:innen in den Upstream Communities bei der Open Infra Foundation, Cloud Native Compute Foundation und weiteren. Gemeinsam werden offene Standards für eine moderne, föderierbare Open-Source-Cloud- und Container-Plattform definiert und in einem offenen Entwicklungsprozess durch bewährte Open-Source-Komponenten implementiert. Gleichzeitig werden Betriebswissen und -praktiken transparent zugänglich gemacht, um die Schwierigkeiten bei der Bereitstellung von qualitativ hochwertigen und sicheren Cloud-Diensten auf ein Minimum zu reduzieren. Bereits sechs Anbieter nutzen die SCS-Technologie produktiv für den Betrieb echt souveräner und DSGVO-konformer Public-Cloud-Angebote. Weitere SCS-basierte Cloud-Infrastrukturen (Public und Private Clouds) sind im Aufbau. SCS trägt auch zu Gaia-X bei und liefert die Entwicklungsplattform für die Gaia-X Federation Services / Cross-Federation Service Components (GXFS/XFSC).
Die Open Source Business Alliance (OSB Alliance) ist der Verband der Open Source Industrie in Deutschland. Sie vertritt über 200 Mitgliedsunternehmen, die jährlich mehr als 126 Milliarden EUR erwirtschaften. Gemeinsam mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Anwenderorganisationen setzt sie sich dafür ein, die zentrale Bedeutung von Open Source Software und offenen Standards für einen erfolgreichen digitalen Wandel im öffentlichen Bewusstsein nachhaltig zu verankern. Zudem sollen Innovationen im Bereich Open Source vorangetrieben werden. Das Ziel der OSB Alliance ist es, Open Source als Standard in der öffentlichen Beschaffung und bei der Forschungs- und Wirtschaftsförderung zu etablieren. Denn Open Source und offene Standards sind zwingende Grundlagen für digitale Souveränität, Innovationsfähigkeit und Sicherheit im digitalen Wandel und damit die Antwort auf eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.
Sovereign Cloud Stack: https://scs.community/
Technische Dokumentation SCS: https://docs.scs.community/docs
SCS Repositories (github): https://github.com/SovereignCloudStack
Release notes: https://github.com/SovereignCloudStack/release-notes
SCS Verständnis von digitaler Souveränität: https://the-report.cloud/why-digital-sovereignty-is-more-than-mere-legal-compliance/ und https://link.springer.com/epdf/10.1007/s11623-022-1669-5?sharing_token=ie7xTVzv_afod07w5Y2lJfe4RwlQNchNByi7wbcMAY4yFyxh9Qw2iCtygUYjun7MI5leBYqiHZBlIeTPv8Sm1Wv8c1dEUf6ebSwnRfo99_nAYh2FgwUyIHjFyZFWv_EIOEIetr2eBSiAPrI68ptBgKxMVkNlS4udZRAhx1X-WB8=
Release Blog Posts: https://scs.community/de/2023/12/27/scs-r6-enables/ und https://scs.community/de/2024/02/01/road-ro-r6/
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Kontakt:
OSB Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e.V., Pariser Platz 6a, 10117 Berlin