Berlin, 23.10.2024: Der Sovereign Cloud Stack (SCS) stellt alle Cloud-technologischen Grundlagen zur Verwirklichung digitaler Souveränität und zur Umsetzung von Open-Source-Strategien bereit und gibt Nutzerinnen und Nutzern die Kontrolle über ihre Daten. Das vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) finanzierte und von der Open Source Business Alliance (OSBA) durchgeführte Forschungsprojekt endet wie geplant am 31.12.2024. Für die nachhaltige Absicherung der zentralen Ergebnisse und die Weiterentwicklung der Standards haben die OSBA und bisher 14 ihrer Mitgliedsunternehmen bereits gesorgt.
Der Sovereign Cloud Stack wird auch nach der Projektphase, die das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz mit rund 13,2 Millionen Euro finanziert hat, professionell weiterentwickelt und dem Cloud-Markt zur Verfügung stehen. Die OSBA und bisher 14 Mitgliedsunternehmen des Verbands gründen zum 01.01.2025 das Forum SCS-Standards. Dieser Zusammenschluss innerhalb der OSBA wird die Standards und Zertifizierungen sowie deren jeweilige Weiterentwicklungen zukünftig verantworten. Damit wird auch in Zukunft die Qualitätssicherung nachhaltig abgesichert. So können alle Nutzer des Sovereign Cloud Stack einschließlich des gesamten Ökosystems um SCS herum sicher sein, eine zukunftsfähige Cloudtechnologie zu verwenden.
„In der IT-Industrie steht der SCS für Qualität, Transparenz, Interoperabilität und Wechselfähigkeit. Um diese Werte zu schützen, wird ein wesentlicher Kern, nämlich das Thema Standardisierung und Zertifizierung, im neu zu gründenden Forum SCS-Standards fortgesetzt.“, erläutert Peter Ganten, Vorstandsvorsitzender der OSBA.
„SCS muss auch ohne staatliche Förderungen weiterentwickelt werden. Denn wenn es uns gelingt, die Marktbedingungen zu verbessern und durch gemeinsame Standards die Angebote verschiedener Cloud-Service-Provider interoperabel und föderierbar zu gestalten, dann wird die deutsche und europäische Cloudwirtschaft insgesamt gewinnen und langfristig erfolgreich sein. Deshalb engagieren sich unsere Unternehmen mit Zeit und Geld.“, erläutert einer der beiden Interimssprecher des Forums, Marius Feldmann von Cloud&Heat Technologies.
Insgesamt haben die bisher 14 Unternehmen zusammen ein Jahresbudget von 257.000 Euro gestellt. Und das ist noch nicht alles: Weitere Unternehmen haben bereits Interesse bekundet, die Idee von SCS und den gemeinsamen Standards zu unterstützen. Bisher gehören zu den Gründungsmitgliedern (in alphabetischer Reihenfolge):
Die Gründungsmitglieder des SCS-Forums sind Verbandsmitglieder der OSBA, auch weitere Mitglieder können als Gestalter, Berater oder Förderer beitreten. Entsprechend werden unterschiedliche Mitgliedsbeiträge gezahlt, die darüber hinaus auch noch nach Unternehmensstärke gestaffelt sind.
Die Gründungsmitglieder arbeiten bereits jetzt, zweieinhalb Monate vor der offiziellen Gründung intensiv zusammen. Die Gründungsmitglieder sind Cloud-Service-Provider, Rechenzentren, Integratoren, Entwickler, Sicherheits- und Schulungsexperten.
„Unser Anspruch ist es, am 01.01.2025 die Ergebnisse zum Thema SCS-Standards aus dem SCS-Projekt zu übernehmen und dann vollständig arbeitsfähig zu sein. Wir wollen ab 2025 Zertifizierungen durchführen können und die Unternehmen auszeichnen, die die anspruchsvollen Vorgaben bezüglich der SCS-Standards erfüllen.“, erläutert der zweite Interimssprecher des Forums, Ralph Dehner von B1 Systems.
„Durch das Engagement der Gründungsmitglieder für das Forum SCS-Standards innerhalb der OSBA wird der gemeinnützige Ansatz, die Offenheit der Standards und der gleiche Zugang für alle Marktteilnehmer fest verankert. Das ist ein wesentlicher Beitrag zur digitalen Souveränität in Deutschland und Europa.“, kommentiert der Vorstandsvorsitzender der OSBA, Peter Ganten und dankt den beteiligten Unternehmen.
Das Forum SCS-Standards ist offen für weitere Mitglieder. Interessenten melden sich bitte unter forum-scs-standards@osb-alliance.com.
SCS wird seit Juli 2021 durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) gefördert und ist bei der Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e.V. beheimatet. Ein wachsendes, internationales Ökosystem von inzwischen über 25 Unternehmen trägt mit über 50 Software-Entwickler:innen zum Erfolg des Sovereign Cloud Stack bei, in Zusammenarbeit mit Tausenden Entwickler:innen in den Upstream Communities bei der OpenInfra Foundation, Cloud Native Computing Foundation und weiteren. Darüber hinaus gibt es auch eine Partnerschaft mit ALASCA e.V.. Gemeinsam werden offene Standards für eine moderne, föderierbare Open-Source-Cloud- und Container-Plattform definiert und in einem offenen Entwicklungsprozess durch bewährte Open-Source-Komponenten implementiert. Gleichzeitig werden Betriebswissen und -praktiken transparent zugänglich gemacht, um die Schwierigkeiten bei der Bereitstellung von qualitativ hochwertigen und sicheren Cloud-Diensten auf ein Minimum zu reduzieren. Bereits sechs Anbieter nutzen die SCS-Technologie produktiv für den Betrieb echt souveräner und DSGVO-konformer Public-Cloud-Angebote. Weitere SCS-basierte Cloud-Infrastrukturen (Public und Private Clouds) sind im Aufbau. SCS trägt auch zu Gaia-X bei und liefert die Entwicklungsplattform für die Gaia-X Federation Services / Cross- Federation Service Components (GXFS/XFSC).
Die Open Source Business Alliance (OSBA) ist der Verband der Open Source Industrie in Deutschland. Sie vertritt über 200 Mitgliedsunternehmen, die jährlich mehr als 126 Milliarden EUR erwirtschaften. Gemeinsam mit wissenschaftlichen Einrichtungen und Anwenderorganisationen setzt sie sich dafür ein, die zentrale Bedeutung von Open Source Software und offenen Standards für einen erfolgreichen digitalen Wandel im öffentlichen Bewusstsein nachhaltig zu verankern. Zudem sollen Innovationen im Bereich Open Source vorangetrieben werden. Das Ziel der OSB Alliance ist es, Open Source als Standard in der öffentlichen Beschaffung und bei der Forschungs- und Wirtschaftsförderung zu etablieren. Denn Open Source und offene Standards sind zwingende Grundlagen für digitale Souveränität, Innovationsfähigkeit und Sicherheit im digitalen Wandel und damit die Antwort auf eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.
Kontakt:
Open Source Business Alliance – Bundesverband für digitale Souveränität e.V. Pariser Platz 6a 10117 Berlin
Lisa Reisch Pressesprecherin OSBA Tel.: +49 (30) 300 149 3377 E-Mail Internet